Die zunehmende Zahl schwer verletzter oder getöteter Igel durch Mähroboter zeigt dringenden Handlungsbedarf. Auf Initiative des Soester Ortsverbands der GRÜNEN wurde das Thema in den Umweltausschuss des Kreises Soest eingebracht. Ziel war es, eine Allgemeinverfügung der Unteren Naturschutzbehörde zu erreichen, um den Betrieb von Mährobotern in den Abend- und Nachtstunden zu untersagen – zum Schutz von Igeln, Kröten und anderen nachtaktiven Tieren. Eine von den Soester GRÜNEN initiierte Unterschriftenaktion mit über 500 Unterstützenden untermauerte diese Forderung, die auch von der Igelhilfe, dem BUND und dem Soester Tierheim unterstützt wurde.
„Es ist nicht hinnehmbar, dass nachtaktive Wildtiere, die ohnehin durch Lebensraumverlust unter Druck stehen, von Mährobotern verstümmelt oder getötet werden. Die Studienlage ist eindeutig: Viele Geräte erkennen Hindernisse nicht zuverlässig und fügen Tieren grausame Verletzungen zu“, betont Carsten Rocholl, Kreistagsmitglied der GRÜNEN.
Die Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz (ABU), Anne Rodekirchen, verdeutlichte im Ausschuss das Ausmaß des Problems. Mehrfach seien Igel in der Wildtierstation so schwer verletzt eingeliefert worden, dass sie eingeschläfert werden mussten. Die Dunkelziffer sei jedoch hoch, da viele Tiere sich schwer verletzt in Verstecke schleppen und dort qualvoll verenden.
Dennoch entschied sich der Ausschuss mehrheitlich dafür, zunächst auf freiwillige Maßnahmen zu setzen. Die GRÜNEN begrüßen zwar eine Aufklärungskampagne – etwa durch Info-Stände, Gartenbauvereine oder Baumärkte – halten dies jedoch für nicht ausreichend.
„Es ist gut, wenn Bürgerinnen und Bürger über die Risiken informiert werden, aber Freiwilligkeit allein wird das Problem nicht lösen. Andere Städte, wie Köln, haben bereits Verbote für Nachtzeiten erlassen – auch der Kreis Soest sollte diesen Schritt gehen“, fordert Carsten Rocholl.
Die GRÜNEN werden sich weiterhin für einen konsequenten Schutz der heimischen Tierwelt einsetzen und fordern die Kreisverwaltung auf, konkrete Maßnahmen statt unverbindlicher Appelle zu ergreifen.