Knapp 700 Menschen haben am gestrigen Abend am „Live and Live Event“ zum Thema „Radikalisierung im Netz – Wie gehen wir damit um als Gesellschaft und Politik?“ teilgenommen.
Bei der Veranstaltung des Kreisverbandes der GRÜNEN waren vor Ort im Kulturhaus „Alter Schlachthof“ über 50 Gäste anwesend, während der begleitende TikTok-Livestream konstant 65 Zuschauer*innen verzeichnete. Trotz der von der Plattform vorgenommenen Einschränkung der Breitenwirkung, die nach fünf Minuten aufgrund von Meldungen ausgelöst wurden, konnte das Format ein breites Publikum erreichen und wichtige Impulse setzen.
Die Veranstaltung beleuchtete ein zunehmend wichtiges Thema: das Anwachsen extremistischer Einflüsse auf Menschen im digitalen Raum. Soziale Medien und insbesondere Plattformen wie TikTok spielen eine zentrale Rolle im Alltag vieler. Daher war es der Anspruch der Veranstalter*innen, die Diskussion dorthin zu verlagern, wo sie am relevantesten ist: auf TikTok und live vor Ort.
Die EU-Parlamentarierin Alexandra Geese MdEP war digital zusgeschaltet und diskutierte mit Dagmar Hanses MdL und dem bekannten TikToker „der verrückte Mutmacher“ gemeinsam über präventive Maßnahmen und die Verantwortung von Gesellschaft und Politik. Die Bundestagskandidatin für den Kreis Soest, Sarah Gonschorek, übernahm die Moderation.
Zentrale Fragen der Diskussion waren: Was muss Politik leisten und was leistet sie bereits? Hier war der Apell eindeutig – es braucht mehr Aufklärung, aber junge Menschen sind ebenfalls als Expert*innen nicht zu unterschätzen. Wie können wir die zunehmende Radikalisierung im Netz eindämmen? Welche Rolle spielen die gesellschaftliche Verantwortung und politische Initiativen dabei, junge Menschen zu schützen und zu erreichen? Die Diskussionsrunde rief insgesamt dazu auf, gerade auf Plattformen wie TikTok stärker präsent zu sein, um mit Aufklärung und Information der Radikalisierung aktiv entgegenzuwirken. Medienkompetenz ist demnach nicht unbedingt, dass man bei jedem Video direkt einen Fake erkennt, sondern auch, dass man sich der eigenen Emotionen, die ein Inhalt auslösen kann, bewusst ist. Vor jeder Verbreitung eines Inhaltes sollte man sich daher als Nutzer fragen, ob es sich um eine sichere Quelle und einen seriösen Inhalt handelt, oder ob eventuell doch Klischees und Vorurteile bespielt werden.
Mit dem Format „Live and Live“ wurde ein spannendes und interaktives Event geschaffen, das auch in Zukunft durch ähnliche Veranstaltungen weitergeführt werden soll. Das Ziel bleibt: Junge Menschen auf Augenhöhe zu erreichen und gemeinsam Lösungen zu finden. In diesem Sinne war die Veranstaltung ein voller Erfolg.
Der Stream wird in Kürze auch auf YouTube veröffentlicht und der Link hier platziert.