Kreisgrüne mit zwei Anträgen zur Flüchtlingssituation
Die Sondersitzung des Kreistages zur Flüchtlingssituation im Kreis Soest hat es gezeigt: Es besteht dringender Handlungsbedarf! Auf der Grundlage der Informationen und Diskussionen vom 3. Dezember hat die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen zwei Anträge an den Kreisausschuss am 8. Dezember formuliert.
„Wir müssen jetzt ein starkes Signal an die Ehrenamtlichen und die Verbände senden, die mit Flüchtlingen arbeiten“, sagt Annette von dem Bottlenberg, Mitglied der Grünen Kreistagsfraktion. Das erste Signal: die Einrichtung einer unabhängigen psychosozialen Flüchtlingsberatungsstelle, denn der Kreistag hat gezeigt, dass das derzeitige Angebot der unabhängigen Beratung bei weitem nicht ausreicht.
Männer, Frauen und Kinder, die vor Krieg und Gewalt nach Deutschland fliehen, befinden sich in einer menschlichen Ausnahmesituation. Zu den traumatischen Erlebnissen in ihrem Herkunftsland kommt eine lange und gefährliche Flucht. Nach ihrer Ankunft sehen sie sich einer Reihe ganz neuer Probleme gegenüber.
Die Flüchtlingsberatungsstelle kann Anlaufstelle sein für Flüchtlinge, weitergehende therapeutische Hilfen vermitteln und selbst psychosozial beraten. Darüber hinaus ist sie Berater für Ehrenamtliche und Koordinator für Kooperationspartner. Annette von dem Bottlenberg: „Oft fungieren gerade die freiwilligen Helfer als Mittler zwischen Flüchtling und Behörden.“ Damit, so belege eine EFA-Studie der Humboldt-Universität zu Berlin, müssen die Ehrenamtlichen ein Defizit staatlicher Aufgaben ausgleichen. Eine unabhängige Flüchtlingsberatungsstelle ist in der Lage, Vermittlertätigkeiten zu übernehmen und damit auch die Ehrenamtlichen zu entlasten.
Eine Entlastung der freiwilligen Helfer haben die Grünen auch mit ihrem zweiten Antrag im Blick. Die Überlastung der Helfer in der Flüchtlingsarbeit machten in der Sitzung am 3. Dezember alle Redner deutlich. Die Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, tun das aus einer inneren Motivation heraus, die angesichts des hohen zeitlichen und emotionalen Aufwandes auf eine harte Probe gestellt ist. „Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht“, sagt Annette von dem Bottlenberg. „Wir brauchen dringend Supervision, Beratung und Begleitung für die ehrenamtlichen Helfer!“ Schulungen, Gruppen- und Einzelsupervision sind ein wichtige Hilfsangebote für jene, die anderen helfen wollen. Hier die Anträge im Wortlaut: